Mongolei

Information: Dieses Projekt ist abgeschlossen.

Wasseraufbereitung

Wassertank
Wassertank (1 m3) für das aus 60 m Tiefe gesammelte Grundwasser
zVg Dr. Franz Greif
 

Ein negativer Hauptfaktor der Siedlungsstruktur des Ortes Tunkhel ist die miserable Infrastruktur. Dies ist sicher kein Einzelfall, sondern gilt wohl für die meisten vergleichbaren Siedlungen in der Mongolei. Es gibt nur unbefestigte Straßen, und bis auf rudimentäre Ansätze wurde bis jetzt keine Leitungsinfrastruktur entwickelt. Frei verlegte und häufig schlecht gesicherte Stromleitungen sind Standard. Eine von Lkws befahrene Holzbrücke, die nach unseren Vorschriften niemals für den Verkehr freigegeben würde, führt über den Fluß Kharaa, der nicht selten Hochwasser führt. Als das gravierendste Moment muß aber gelten, daß sich auf allen bewohnten Parzellen ausschließlich unbefestigte Abtritte und Latrinen über Jauchegruben im Erdreich oder im Schwemmschotter befinden. Eine Kontamination des unter dem Siedlungsbereich befindlichen Grundwasserkörpers war daher unausweichlich, konnte aber aufgrund der im Lande herrschenden Entwicklungsbedingungen nicht verhindert werden.

Diesen Gegebenheiten entsprechend muß die kommunale Entwicklung in Tunkhel vorrangig in Richtung Siedlungs- und Infrastrukturverbesserung gehen, wobei der Sanierung der Trinkwasserversorgung aus sozialmedizinischen absoluter Vorrang einzuräumen ist. Diesem Umstand wurde seitens der bestehenden Projektgruppe (ÖMG und Club der Land- und Forstwirte) auch Rechnung getragen und in Zusammenarbeit mit der Easymetal GmbH Wolkersdorf ein technisches Hilfsprogramm durchgeführt.

Filter zur Reinigung des Grundwassers
Filteranlage zur chemischen Reinigung des Grundwassers - zVg Dr. Franz Greif
 

Die Situation in Tunkhel wurde im Februar 2015 überprüft und für eine Geräteinstallation als geeignet befunden. Im vorhandenen Pumpenhaus hatte es damals (trotz nicht abgedichteter Türe) eine Temperatur von einigen Plusgraden. Der vorhandene 1000-Liter-Tank ist dicht. Es wurden sodann weitere Vorbereitungen vereinbart, wie der Einbau eines Tauchschalters im Tank, die Verbesserung der Türabdichtung, ein geeignetes Fundament. Die vorhandenen Elektroinstallationen wirkten professionell (aber auch "nicht schön").

Seitens der Easymetal GmbH wurde im Frühjahr 2015, u.zw. als Spende des Clubs der Land- und Forstwirte Österreich an das Bürgermeisteramt Tunkhel übergeben:

  • 1 Wasseraufbereitungsmodul EASYRO 240
  • 1 Anbauset Doppelfiltergehäuse 20"
  • 1 Druckpumpe Grundfos MQ3-45
  • 1 Stahltank 420 l, drucklos, für EASYRO

Gleichzeitig mit dem Besuch im Juni 2016 installierte ein Monteur der Firma Easymetal GmbH Wolkersdorf, die Aufbereitungsanlage im Pumpenhaus von Tunkhel. Das Ergebnis ist, daß nunmehr das aus einer Tiefe von 60 m unter Terrain gepumpte Wasser sowohl biologisch als auch chemisch zu einwandfreiem Trinkwasser aufbereitet wird. Dabei erreicht dieser Brunnen offenbar einen starken Grundwasserhorizont in Fließrichtung abwärts von den bewohnten Häusern - der durch nahezu ausschließlich unbefestigte Jauchegruben im gesamten Siedlungsbereich stark kontaminiert ist. Eine qualitative Aufbereitung dieses Wassers war daher aus gesundheitlichen Gründen schon längere Zeit vordringlich. Nun aber können am Brunnenstandort pro Tag bis zu 4.800 l vollkommen sauberes Trinkwasser entnommen werden. Aufgrund fehlender Wasserleitungen muß die Bevölkerung das Wasser jedoch an Ort und Stelle abholen. Für die Wartung der Wasseranlage wurde ein Facharbeiter aus Ulaanbaatar eingeschult.

Weitere Informationen

Ansprechpartner

Dr. Franz Greif, franz.greif@nishtha.at