Mongolei

Information: Dieses Projekt ist abgeschlossen.

Therapiezentrum "Tunkhel" in der Nordmongolei

Ausgangssituation

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Der Ort Tunkhel am Fluß Kharaa - zVg Dr. Franz Greif
 

Der "Bagh" (= Gemeinde) Tunkhel liegt rund 130 km nördlich der Hauptstadt Ulaanbaatar an der "Transmongolischen Eisenbahn". Es leben hier an die 900 Familien mit ca. 4.000 Einwohnern (Zahl steigend), davon über 700 Schulkinder. Die Wirtschaft bilden vor allem Forstbetriebe und Sägewerke mit zusammen 460 Arbeitern (rund 50% der Arbeitsbevölkerung); die wirtschaftliche Grundlage sind Schlägerungsrechte von mehr als 110.000 fm pro Jahr. Aus anfallenden Sägespänen werden Holzbriketts gepreßt. Kleine Gewerbebetriebe, Agrarerzeugung, eine kleine Molkerei sowie Kleinhandel sind ergänzende Wirtschaftszweige.

Zahlreiche Unfälle in Wäldern und Sägewerken, begünstigt durch vernachlässigte Arbeitssicherheit, erschweren die angespannte Lage der Gesundheitsversorgung für Ort und Umgebung äußerst stark. An die 300 chronisch Kranke benötigen physiotherapeutische Behandlung, fast 100 weitere - zum Teil nach Schlaganfällen - sind unterschiedlich behindert. Die Betreuung erfolgt durch ein überlastetes Gesundheitszentrum mit Chefarzt, ärztlichen Mitarbeitern und Pflegepersonal; eine Bettenstation mit 10 Betten ist vorhanden. Jährlich sind bis zu 3.000 Krankheitsfälle (und mehr) zu bewältigen. So kam es zum Plan der Errichtung eines Rehabilitations- und Therapiezentrums für Unfallopfer und Behinderte, was aus Bagh-Mitteln allein niemals zu bewältigen gewesen wäre.

Projektentwicklung

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Anlässlich des Besuchs einer land- und forstwirtschaftlichen Delegation aus Tunkhel im Herbst 2011 in Österreich wird neben "Land- und Forst-wirtschaft, Holztechnik und Infrastrukturplanung" auch das Thema Unfallopfer und Behinderte ohne ausreichende Nachbehandlung erörtert und dabei der Entschluß gefaßt, Hilfe zu organisieren, wobei folgende Partner gefunden wurden:

  • der Verein Nishtha Austria als Unterstützer bei der Mittelbeschaffung
  • die Wiener Privatklinik - in Form eines Teams um Sr. Angela - zur Beratung beim Bau des Therapiezentrums und der Organisation von dessen Einrichtung, sowie bei der Schulung von Therapeuten
  • der Club der Land- und Forstwirte beim Infrastrukturausbau (Wasser, Abwasser)

Projektdurchführung

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Bau des Therapiezentrums "Thunkel" - zVg Dr. Franz Greif
 

  • von April bis August 2014 entstand mit Unterstützung der Österreichisch-Mongolischen Gesellschaft ein Neubau;
  • ab August 2014 erfolgte die Einrichtung und Ausstattung des Zentrums mit Therapiegeräten und -instrumenten,
  • zugleich wurden vor Ort in Tunkhel Therapeuten eingeschult.
  • im Juli 2014 wurde ein 19-jähriges Unfallopfer von Prof. Schmidthammer an der Wiener Privatklinik kostenlos neurochirurgisch operiert.

Abschluss und Weiterführung: Im Winter 2014/15 wurde die Innenausstattung des Zentrums vervollständigt. Im Sommer 2015 besuchte Sr. Angela mit ihrem Team erneut Tunkhel zu weiteren therapeutischen Schulungen und zur Übergabe eines kostenlos organisierten und gelieferten Sterilisationsgeräts. Weiters erhielt der Patient der Wiener Privatklinik neue Elektroden zur Nervenstimulierung sowie auch einen neuen Laptop zur persönlichen Weiterbildung.
Dringend sind Verbesserungen hinsichtlich Infrastruktur, Arbeitsmedizin, Unfallverhütung und Ernährungsberatung, vor allem für Kinder und Jugendliche. Sozialmedizinisch erforderlich ist vor allem die Verbesserung der hygienischen Verhältnisse (durch Sanierung von Senkgruben im Grundwasserbereich), Wasserversorgung und -aufbereitung.

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Offizielle Eröffnung im August 2014 - zVg Dr. Franz Greif
 

Letztlich aber bedarf die geordnete Weiterentwicklung von Tunkhel auch einer entsprechenden Siedlungs- und Funktionsplanung sowie einer standortangepaßten Betriebsansiedlung. Um fachliche Grundlagen und die Verfügbarkeit von Expertise für diese Zielsetzungen wird sich die Österreichisch-Mongolische Gesellschaft in nächster Zeit bemühen. Doch für all das werden weitere Geldmittel benötigt; die Projektorganisatoren bitten daher herzlich um Ihre tatkräftige Unterstützung!

Weitere Informationen

Ansprechpartner

Dr. Franz Greif, franz.greif@nishtha.at